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Der Blütenblog

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deine Isabell

Wasserdampfdestillation mit Löwenzahnblüten

An einem der letzten Tage, an denen die Wiesen noch gelb leuchteten, machte ich mich auf, um Löwenzahnköpfe zu pflücken. Ich wollte mit Hilfe der Wasserdampfdestillation Löwenzahnhydrolat herstellen. Davor hatte ich nämlich gehört, dass Löwenzahnhydrolat sehr gut für trockene Haut geeignet sei. Obwohl mir kurz danach zu Ohren gekommen ist, dass dem nicht so ist, wollte ich es selbst testen. Ich hatte ohnedies wieder mal Lust, mit meiner Destille zu arbeiten.

 

Ich möchte dich gerne an diesem magischen Vorgang teilhaben lassen.

Zuvor muss ich aber noch schnell loswerden, dass nicht alle Wirkstoffe der Pflanzen bei der Wasserdampfdestillation ins Pflanzenwasser übergehen. Alle „schweren“ Stoffe, wie Gerbstoffe oder Bitterstoffe, sind im Pflanzenwasser kaum zu finden. Umso mehr eignet sich das Destillieren von Pflanzen mit vielen ätherischen Ölen (wie z.B. Lavendel). Ätherische Öle zählen nämlich zu den „leichten“ Bestandteilen.

Aber wie gesagt – vielleicht enthält das Löwenzahnwasser Stoffe, die gut für trockene Haut sind.

Die leuchtenden Löwenzahnblüten kommen in den Aromakorb.

Löwenzahnblüten in einer Kupferdestille

 

Die fertig aufgebaute Destille – unter dem Aromakorb befindet sich das Wasser, das später durch Hitze verdampft und durchs Pflanzenmaterial gedrückt wird. Das Becherglas, das das Löwenzahnhydrolat auffängt, habe ich mit 70%igem Biokorn gereinigt.

Fertig aufgebaute Destille am Herd

Das Kühlwasser – das ganz schön reichlich benötigt wird – nutze ich gleich zum Blumen gießen.

Grüne Gießkanne

Die ersten Tropfen Hydrolat 😍

Das erste Hydrolat, das aus der Destille rinnt

Ich messe während des Destillierens immer wieder den pH-Wert. In ein paar Monaten kann ich dann auch anhand des pH-Werts überprüfen, ob das Hydrolat noch gut ist.

Ph-Wert Messstreifen

Auch die Kühlflüssigkeit kontrolliere ich immer wieder. Sie sollte nicht zu heiß werden, sonst verflüssigt sich der Wasserdampf innen nicht.

Kühlung der Destille

Keine ganz idealen Flaschen – aber bei Pflanzenwässern ohne ätherischem Öl ist das nicht schlimm. In jedem Fall habe ich sie sterilisiert, damit dann nicht letztendlich die Flaschen Schuld sind, dass mein Hydrolat schlecht wird.

Glasflaschen zum Sterilisieren im Herd

Et voilà 😍 Das fertige Hydrolat. Es sollte jetzt auf alle Fälle ein paar Wochen ruhen, bevor es verwendet wird.

Fertiges Löwenzahnhydrolat in der Glasflasche

Wenn du dir nicht gleich eine Kupferdestille zulegen möchtest – mit ein paar Küchenutensilien lässt sich wunderbar eine Destille nachempfinden. Einfach „Wokdestille“ im Internet suchen und der Bauanleitung folgen. Am besten mit Lavendel testen – ziemlich einfach und das Lavendelwasser hilft wahnsinnig gut bei allen Arten von Verbrennungen.

Solltest du das Destillieren gerne mal selber probieren wollen, meld dich doch gleich zu "Ätherische Öle und Destillate selber machen" an.

Weitere Infos zum Löwenzahn, seinen Wirkstoffen und Verwendung findest du im Blogbeitrag "Löwenzahn - meine Pflanze des Monats April". Viel Spaß beim Lesen! Alles zum Thema Löwenzahnwurzel findest du im Blogbeitrag "Löwenzahnwurzel - meine Wurzel des Monats".

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