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Der Blütenblog

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Löwenzahn - meine Pflanze des Monats April

Gleich vorneweg – ich habe ja manchmal ein etwas gespanntes Verhältnis zum Löwenzahn, meiner Pflanze des Monats April 😊. Auch wenn löwenzahngelbe Wiesen leuchtend schön sind und Kinder die Pusteblumen allzu sehr lieben – so soll er doch bitte nicht an jeder möglichen und unmöglichen Stelle in meinem Garten auftauchen 😇.

Wie gut, dass dieses „Unkraut“ gleichzeitig so heilkräftig ist und uns somit mehr als entschädigt. Beim Jäten des „Zuviels“ kannst du die Wurzeln, Blätter, Blüten und Knospen für allerlei Hilfreiches verwenden.

Ja - du kannst alles vom Löwenzahn essen - von der Wurzel bis zur Spitze. Und auch die milchige Flüssigkeit des Löwenzahns ist nicht giftig, sondern hinterlässt maximal ein paar lästige, braune Flecken.

Herz aus Löwenzahnblütenköpfen

Löwenzahn Wirkung

Der Löwenzahn (Taraxacum officinale - aus der Familie der Korbblütler) enthält viele Bitterstoffe, von denen wir heutzutage oftmals viel zu wenige aufnehmen. Dabei sind diese für unsere Verdauung, den Stoffwechsel und das Entgiften über die Leber enorm wichtig. Außerdem tut der Löwenzahn unserem Bindegewebe gut. Gerade im Frühling bringt uns die verdauungsfördernde Wirkung auf Trab. (Mehr zur Frühjahrskur gegen Frühjahrsmüdigkeit findest du im Blogbeitrag "Frühjahrskur mit heimischen Kräutern")

Löwenzahn wirkt leicht abführend und harntreibend. Gleichzeitig ist er aber auch ein wahres Stärkungsmittel, weswegen meine persönliche Liebe für ihn groß ist.

Abgesehen von den Bitterstoffen enthält der Löwenzahn viele, viele Vitamine (Vitamine A, E und C) und Mineralstoffe & Spurenelemente.

Am besten kannst du die Heilkräfte des Löwenzahns nutzen, indem du ihn über mehrere Wochen in deine Ernährung einbaust. Wobei - dies gilt generell für all unsere Heilkräuter.

Löwenzahn Rezepte

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie du den Löwenzahn nutzen kannst.

Löwenzahnsalat

    Die jungen Blätter des Löwenzahns kannst du im frischen Frühlingssalat verwenden. Entweder du sammelst weitere frische, ungedüngte Kräuter (wie Giersch, Gundelrebe, Bärlauch, Schafgarbe oder Spitzwegerich) und stellst - gemeinsam mit deinen Löwenzahnblättern einen reinen Wildkräutersalat her. Oder aber du ergänzt zum Beispiel deinen "normalen" Salat mit einigen wenigen Löwenzahnblättern, die du klein geschnitten in dein Dressing mischen kannst.

    Wenn dich die Geschmacksrichtung „bitter“ noch nicht wirklich glücklich macht – pflücke deine Löwenzahnblätter im frühen Frühling oder nutze im Verlauf des Jahres einfach junge, "nachtreibende" und zarte Blättchen.

    Löwenzahnblüte

    Löwenzahntee

    Um einen Löwenzahntee herzustellen gibt es verschiedene Möglichkeit - du kannst ausschließlich die Blätter (frisch oder getrocknet) oder die Wurzeln oder eine Kombination von beidem für deinen Tee verwenden. Ich habe für dein Rezept die letzte Variante gewählt.

    Gib 1 Teelöffel frische Wurzel (im Frühjahr oder Herbst gegraben) und ein wenig Kraut in einen Topf mit einem Viertel Liter Wasser, lass das Ganze aufkochen und danach zirka 15 Minuten ziehen. Abkühlen lassen und unbedingt ungesüsst trinken. Etwa 2-3 Tassen am Tag.

    Löwenzahn Honig

    Weil es beim Thema Löwenzahnhonig immer wieder zu Verwirrung kommt, gleich vorneweg: der Löwenzahnhonig hat rein gar nichts mit echtem Bienenhonig zu tun. Er wird ganz einfach mit Zucker und ganz ohne Honig hergestellt. Wenn du dich vegan ernährst, ist das ein großer Vorteil. Gleichzeitig kannst du dich aber nicht auf die Wirkweisen des echten Honigs berufen.

    Und noch einen zweiten Punkt möchte ich hier anführen - die Wirkstoffdichte des Löwenzahnhonigs ist nicht besonders hoch. Wenn du also sehr viel Wert auf die Wirkstoffe des Löwenzahns legst, kannst du es gerne mit einem der anderen Löwenzahnrezepte versuchen.

    Du brauchst

    • 500g Löwenzahnblüten (pflücke diese am besten im April oder Mai an einem sonnigen Tag, nachdem es bereits zwei Tage trocken war)
    • 1000ml Wasser
    • 1,5 kg Bio Rohrzucker
    • 2 Bio Zitronen

    So geht´s

    Koch zunächst das Wasser ab und fülle es dann gemeinsam mit den Löwenzahnblüten und den in Scheiben geschnittenen Biozitronen in ein Gefäß.

    Decke das Gefäß sorgfältig mit einem Küchentuch ab und lass das Ganze über Nacht ziehen. Am nächsten Tag presst du die Zitronen aus, seihst deinen Ansatz ab und füllst deinen Auszug (ohne Blüten und Zitronen) in einen Kochtopf. Gib den Zucker hinzu und lass deine Mischung für mindestens eineinhalb Stunden vorsichtig am Herd köcheln. Abseihen, heiß in steriliserte Gläser füllen. Kühl und dunkel lagern und bei Bedarf verwenden - z.B. mehrmals täglich einen Teelöffel  bei Halsschmerzen pur einnehmen, als leckeren Brotaufstrich, für Obstsalate oder aber einfach als Ergänzung in deinem Salatdressing.

    Wenn du deinen Löwenzahnhonig lieber dickflüssiger magst, kannst du ihn noch wesentlich länger (mehrere Stunden) köcheln lassen oder auch mit etwas Pektin eindicken. Du kannst die Konsistenz ganz einfach überprüfen, indem du ein wenig des Löwenzahnhonigs während des Kochvorgangs auf einen Teller gibst, abkühlen lässt und schaust, ob du die gewünschte Konsistenz bereits erreicht hast.

      Löwenzahntinktur

      Im zeitigen Frühjahr (oder im Herbst)

      • erntest du die starken Wurzeln (2-3),
      • reinigst bzw. bürstest sie,
      • schneidest sie klein und
      • trocknet diese und
      • übergießt sie danach mit hochprozentigem (am besten 70%ig) Bioalkohol.
      • 3 Wochen ziehen lassen
      • Abseihen und die Tinktur unbedingt mit etwa der gleichen Menge Wasser (mit ähnlicher Temperatur) verdünnen und abfüllen.

      Du kannst 3x tgl. einen Teelöffel davon einnehmen. Die Tinktur wirkt verdauungsfördernd und ist außerdem gut für Leber und Galle.

      Weitere Rezepte

      • Du kannst einen leckeren Löwenzahnlikör für die Verdauung nach dem Essen aus den wunderschönen Blüten und Biokorn oder Bioobstler herstellen.
      • Die Blütenknospen kannst du für mehrere Wochen in einem Glas mit Essig einlegen – du kannst dann das leckeres "Gemüse" auch im Winter genießen.
      • Löwenzahnkaffee - um diesen herzustellen erntest du ebenfalls die Wurzeln, reinigst, schneidest und trocknest sie. Im Anschluss röstest du die Wurzeln langsam, vorsichtig und ohne Fett in der Pfanne. Nicht alleine lassen und kontinuierlich rühren, damit die Wurzeln nicht anbrennen und schwarz werden. Nach dem Auskühlen kannst du die Wurzeln in einer Kaffeemühle mahlen und daraus einen "Kaffee" herstellen.

      Löwenzahnwurzel

      Wie für alle Wurzeln gilt auch beim Löwenzahn - bitte grab sie am besten im Frühjahr oder im Herbst aus. Denn dann hat der Löwenzahn noch oder wieder die meisten Wirkstoffe in seinen Wurzeln. Die Wirkstoffedichte des Löwenzahns ist in seinen Wurzeln besonders stark. Zur Löwenzahnwurzel habe ich einen extra Blogbeitrag geschrieben "Löwezahnwurzel - meine Wurzel des Monats". Ich verwende die Löwenzahnwurzel in zwei meiner Produkte "Bio Kräuterbitter - Verdauungsfreund", wo ich die Bitterstoffe nutze und "Bio Oxymel "Stärkend"", wo es um die stärkende Kraft der Löwenzahnwurzel geht.

      Die Löwenzahnblüten habe ich auch für die Wasserdampfdestillation verwendet. Lies doch einfach gleich weiter "Wasserdampfdestillation mit Löwenzahnblüten". Alles zum Thema Löwenzahnwurzel findest du im Blogbeitrag "Löwenzahnwurzel - meine Wurzel des Monats".

      Achtung bei Allergien auf Korbblütler, da der Löwenzahn ja zu dieser Pflanzenfamilie gehört.

      Achtung bei Gallensteinleiden, Gallengangs- oder Darmverschluss solltest du die Anwendungen vorher mit deinem Arzt abklären.

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