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Der BlĂĽtenblog

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Bärlauch - meine Pflanze des Monats März

Wir sind hier oben auf 860 Meter mit allem etwas später dran. Aber heuer, heuer habe ich ihn schon gesehen – den heilkräftigen Bärlauch.

Der Bärlauch ist ein Kraftpaket –  gesund, leicht zu sammeln und abgesehen davon wirklich köstlich.

Beschreibung und Wirkung

Der Bärlauch war 1992 die Heilpflanze des Jahres. Rein wissenschaftlich betrachtet gehört der Bärlauch (allium ursinum) zu den Lauchgewächsen und ist somit ein Verwandter von Zwiebel, Knoblauch und Co. Er ist voll an schwefelaktiven Substanzen, Flavonoiden, Vitamin C, Eisen und vielen weiteren Stoffen. Die Universität Münster als auch andere Universitäten in Deutschland erforschten und bewiesen seine positiven Wirkungsweisen. Bärlauch kann die Darmsanierung unterstützen, die Zirkulation von Blut und Lymphe steigern und wirkt antibakteriell, keimhemmend und aktivierend.

Bärlauch erkennen

Aber wie erkennst du nun den Bärlauch? Hier einige Merkmale:

Bärlauch - Blattober- und -unterseite

Bärlauchblätter - Oben: Blattoberseite Unten: Blattunterseite

  • Er hat weiche, breit-ovale Blätter
  • Die Blattunterseite ist matt und hellgrĂĽner als die Blattoberfläche.
  • Die Blätter hängen eher nach unten und haben einen starken Knoblauchduft.
  • Der Bärlauch wächst typischerweise im feuchten Wald – auch häufig in der Nähe eines Baches
  • Der Blattstiel, der immer vorhanden ist, ist dĂĽnn
  • Bricht man das Blatt (quer zum Stiel) – hört man ein Knacken des mittleren Blattnervs
  • Die Blattnerven sind parallel zum Blattrand; der mittlere Blattnerv ist gut erkennbar
  • Die Bärlauchblätter duften knoblauchartig. Allerdings ist dies kein eindeutiges Merkmal, da deine Finger beim PflĂĽcken bereits nach kurzer Zeit ebenfalls nach Knoblauch riechen.

Bärlauch pflücken

Ich beim Bärlauchpflücken im WaldIch beim Bärlauch pflücken im Wald

Bärlauch kann man jederzeit pflücken. Zudem sind alle Teile des Bärlauchs genießbar, so auch die Knospen oder die hübschen Blüten. Am zartesten sind die Blätter natürlich früh im Frühling gleich nach dem Sprießen.

Ă„hnliche, aber giftige Pflanzen

Wer den Bärlauch nicht sicher von den ähnlichen, aber sehr giftigen Nachbarn Herbstzeitlose, Maiglöckchen oder Aronstab unterscheiden kann, sollte den Bärlauch lieber kaufen. Viele Lebensmittelgeschäfte bieten ihn bereits in guter Bioqualität an.

Merkmale der giften Verwandten

Maiglöckchen
Maiglöckchenblätter

  • Es hat wesentlich festere Blätter.
  • Die Blattunterseite ist glänzend, die Blätter sind auf beiden Seiten dunkelgrĂĽn.
  • Die Blätter wachsen zumeist paarweise, ĂĽbereinander aus einem Stengel, und stehen eher aufrecht.
  • Die Blätter sind geruchlos und lassen sich quer zum Stiel nicht brechen, sondern biegen
  • Stark giftig!

Herbstzeitlose

  • Blätter sind schmal, länglich und lanzettlich.
  • Die Blätter haben keinen Blattstiel und sind steifer als Bärlauch, eher glänzend.
  • Es wachsen mehrere Blätter aus einem Stängel, die ebenfalls eher nach oben stehen.
  • Die Blätter verströmen keinen Knoblauchduft.
  • Meist ist schon frĂĽh eine Samenkapsel in der Mitte des Stiels ersichtlich.
  • Der mittlere Blattnerv knackt nicht.
  • Stark giftig!

Aronstab

Junge Blätter des Aronstabs

Die jungen Blätter des Aronstab

  • Beim Aronstab sind die Blattnerven netzartig, das heiĂźt die Blattnerven verlaufen nicht parallel zur AuĂźenkante des Blattes, sondern netzartig (kreuz und quer).
  • Das Blatt ist eher breit beziehungsweise pfeilförmig.
  • Alle Pflanzenteile sind giftig!

Bärlauch anbauen

Wenn du ganz sicher gehen möchtest, dass du keine giftige, ähnliche Pflanze pflückst, kannst du den Bärlauch auch im eigenen Garten oder in einem Gefäß anpflanzen. Du kannst den Bärlauch selbst säen oder die Pflänzchen in vielen Gärtnereien kaufen. Am liebsten wächst er auf humosen, lockeren und feuchten Böden – lieber etwas schattig.

Bärlauchrezepte

Ich setze Bärlauch im Frühjahr vielseitig ein: ich verwende ihn frisch und geschnitten zu leckeren Spaghetti, mische ihn unter frischen Salat, oder mache Pesto, Suppe oder einen Brotaufstrich daraus. Um seine Inhaltsstoffe und seine Wirkung übers Jahr nutzen zu können, setze ich den Bärlauch sowohl in Öl als auch in Essig an oder rühre mir Bärlauchbutter an, die ich in kleinen Portionen einfriere. Was ich ebenfalls schon probiert habe ist Bärlauchwein und Bärlauchtinktur – dies kam aber durch den eigentümlichen Geschmack nicht ganz zu so gut bei meiner Familie an. Nichtsdestotrotz können die Wirkstoffe des Bärlauchs auch in dieser Form „überwintern.“

Bärlauchaufstrich

Zutaten:

  • 125g Topfen (=Quark)
  • 1 Becher Crème fraĂ®che
  • 2 Handvoll Bärlauchblätter
  • 1 TL SuppenwĂĽrze
  • Pfeffer
  • Etwas Zitronensaft
  • Abschmecken mit Salz

Zubereitung:

Den Topfen und das Crème fraîche verrühre ich zunächst zu einer cremigen Masse. Danach vermische ich die „Creme“ mit den fein geschnittenen Bärlauchblättern, der Suppenwürze (hier das Rezept für die Suppenwürze), etwas Pfeffer und Zitronensaft. Zum Schluss schmecke ich noch vorsichtig mit Salz ab. Mahlzeit! Übrigens – statt Topfen könnt ihr auch Frischkäse verwenden.

Bärlauchpesto

Spaghetti mit Bärlauchpesto

Spaghetti mit leckerem Bärlauchpesto für die ganze Familie

Informier dich in meinem Blogbeitrag "Bärlauchpesto Rezept" über das kinderleichte Rezept für mein Bärlauchpesto.

Bärlauchöl

Ich schneide eine Handvoll Bärlauchblätter klein, gebe sie in ein Glas und fülle das Glas mit hochwertigem Bio-Olivenöl auf. Im Anschluss verschließe ich das Glas mit Gaze, damit die Restfeuchtigkeit gut entweichen kann. Das Ganze stelle ich hell, ohne direkte Sonneneinstrahlung und bei Zimmertemperatur auf einen leicht zugänglichen Platz und lasse es für etwa drei Wochen ziehen. Ich schüttle das Glas täglich sanft, damit sich die Wirkstoffe gut verteilen können. Nach drei Wochen seihe ich das Öl durch einen Tee- oder Milchfilter ab und bewahre das Öl in einem schönen Glas auf. Die restlichen Bärlauchblätter dürfen auf den Kompost.

Das Ă–l hat einen sehr sanften, knoblauchartigen Geschmack und gibt jedem Salat das gewisse Aroma.

Vor- und Nachteile

  • Bärlauch ist wild verfĂĽgbar.
  • Es ist – wenn man es selbst sammelt – kostenlos und kann zu vielen Gerichten verarbeitet werden.
  • Bärlauch unterstĂĽtzt dich im FrĂĽhjahr, um wieder in Schwung zu kommen und tut deinem Darm gut.
  • Bärlauch kann leider auch mit giftigen Verwandten verwechselt werden.
  • Achtung! Bärlauch wirkt auch blutverdĂĽnnend. Herzpatienten, die BlutverdĂĽnner einnehmen, sollten dies bedenken.

Weitere Informationen

  • Knoblauch – ein sehr naher Verwandter des Bärlauchs, erhielt sowohl von ESCOP, als auch von der Kommission E eine positive Monographie
  • Infos ĂĽber Bärlauch auf Gesundheit.gv.at
  • Bärlauch und seine giftigen Verwandten bei Toxinfo
  • Bärlauch auf Wikipedia
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