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Der Blütenblog

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deine Isabell

Pfefferminze - meine Pflanze des Monats Juni

Ich finde ja, die Pfefferminze hat ihr Schattendasein als reine Teepflanze wirklich nicht verdient. Denn fast jeder kennt sie, zu wenige kennen ihre Macht. Also – ab mit ihr ins Rampenlicht.

Die Pfefferminze ist eine meiner treuesten Begleiterinnen geworden und ich hege und pflege sie mit Liebe und Bedacht.

Botanisches über die Minzen

Es gibt unglaublich viele verschiedene Arten an Minzen und wenn du verschiedene Minzen in deinem Garten anpflanzt, so kreuzen sie sich liebend gerne und es entstehen neue Unterarten.

Die heilkräftigste ist die Pfefferminze (Mentha Piperita). Sie trägt ihren Namen zu recht, denn sie schmeckt wirklich am schärfsten im Vergleich zu anderen Minzen. Die echte Pfefferminze war übrigens Heilpflanze des Jahres 2004.

Minzen sind winterhart. Sie verlieren zwar im Herbst alle Blätter, aber treiben im Frühjahr ganz ohne Zutun wieder aus. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: bitte "Vorsicht" beim Pflanzen 😅 Minzen bilden unterirdische Ausläufer und lieben es, sich ungehindert auszubreiten und plötzlich hat man anstatt eines Gemüsebeets eine Minzplantage. 😂

Wenn du sie pflanzen möchtest: Die Pfefferminze liebt nährstoffreichen Boden, mag es gerne feucht und steht am liebsten in der Sonne oder zumindest im Halbschatten.

Blätter der Pfefferminze

Wirkung der Pfefferminze

Die Pfefferminze enthält viele Wirkstoffe wie ätherisches Öl, Menthol, Gerbstoffe, Flavonoide und Bitterstoffen. Die Pfefferminze wirkt antiseptisch, gegen Pilze, krampflösend, verdauungsfördernd und auch konzentrationsfördernd. Sie kann wirklich sehr vielseitig eingesetzt werden.

Bei Kopfschmerzen

Mein „kleiner“ Sohn Janne und ich werden immer wieder von bösen Kopfschmerz- und manchmal auch Migräneattacken gequält.

Da ist es Gold wert, ätherisches Pfefferminzöl zu Hause zu haben. Ich habe uns einen kleinen Roll-On (mit 10ml Fassungsvermögen) gekauft, das Glas mit haltbarem Jojobaöl aufgefüllt und mit je einem Tropfen biologischem, ätherischem Pfefferminzöl und Lavendelöl und 2 Tropfen ätherischem Orangenöl ergänzt.

Sobald sich Kopfweh bemerkbar macht, verteile ich das Öl auf den Schläfen bzw. den Hand- und Fußflächen. Das ätherische Pfefferminzöl ist ein äußerst potentes Schmerzmittel. (Daher auch noch nicht für Säuglinge und Kleinkinder geeignet!)

Weitere Tipps bei Kopfschmerzen findest du im Blogbeitrag "Kopfschmerzen - Natürliche Hausmittel".

Bei Verbrennungen

Vor einiger Zeit durfte dieses heilkräftige Öl eine weitere Wirkung zeigen. Mein Mann hatte sich ziemlich verbrannt. Die Verbrennung benetzten wir mit einer Mischung aus ätherischem Pfefferminzöl und Sanddornfruchtfleischöl – hilfreich und schmerzlindernd. Und für ihn war es tatsächlich sehr heilend.

Bei Übelkeit und Magenkrämpfen - der Pfefferminztee

Auch das getrocknete Kraut kannst du für deine Gesundheit einsetzen. Ein köstlicher, kräftiger Pfefferminztee hilft unglaublich gut bei Übelkeit, Erbrechen und auch Magenkrämpfen. Dafür übergießt du 1 TL getrocknetes Kraut mit kochendem Wasser und lässt das Ganze etwa 10 Minuten zugedeckt ziehen; zugedeckt auf Trinktemperatur abkühlen lassen. Etwa 3-4 Tassen täglich.

Achtung! Bitte nutze die Pfefferminze nicht, wenn du an akuten Magengeschwüren leidest.

Kanne mit ganzen Pfefferminzblättern

Zur Konzentration

Du kannst dir oder deinen Kindern eine kleines Kräuterkissen mit Pfefferminzblättern und -blüten füllen. Der Duft der Pfefferminze wirkt konzentrationsfördernd.

Pfefferminze in der Schwangerschaft & beim Stillen

Du solltest in der Schwangerschaft nicht allzu viel Pfefferminztee trinken. Er kann Sodbrennen fördern, und dem Tee wird auch nachgesagt, Kontraktionen der Gebärmutter hervorzurufen.

In keinem Fall solltest du ihn in der Stillzeit genießen, da die Milchbildung vermutlich vermindert wird. Daher ist er allerdings zum Abstillen gut geeignet.

Pfefferminze ernten und trocknen

Um einen höchstmöglichen Wirkstoffgehalt in der Pfefferminze zu erhalten, musst du sie zwangsläufig in Apothekerqualität kaufen.

Wenn du einen möglichst hohen Wirkstoffgehalt deiner selbst angebauten Pfefferminze erhalten möchtest, dann ernte und trockne sie am besten im frühen Sommer noch vor der Blüte. Schneide dazu das gesamte Kraut mit Stängel ab (am besten mit einer Keramikschere), hänge das Kraut verkehrt rum auf und lasse alles warm, luftig, hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung trocknen. Danach streifst du die Blätter ab und lagerst sie nicht zerkleinert in Papiertüten oder Gläsern.

Trotz niedrigerem Wirkstoffgehalt warte ich dennoch gern die Blüte der Pfefferminze ab; die blauen Blüten schauen im Tee einfach wunderbar aus.

Mojitominze zum Trocknen aufgehängt

Welche Minze wählst du?

Am heilkräftigsten ist die echte Pfefferminze. Diese solltest du aber nicht für den Dauergebrauch einsetzen, da der Mentholgehalt hoch ist und langfristig den Magen reizen könnte. Wie immer – die Dosis macht das Gift. Zudem kann sich dein Körper bei dauerndem Gebrauch an die Wirkstoffe gewöhnen und die Wirkung, wenn du sie dann brauchst, ist nicht mehr so stark.

Wenn du trotzdem Pfefferminze genießen willst, kannst du ja auf eine der vielen, vielen Minzezüchtungen zurückgreifen – wie zum Beispiel Apfelminze, Orangeminze, marokkanische Minze,.... Oder – in alkoholischen Getränken – die Mojitominze.

              Blühende Apfelminze      Blühende Mojitominze

Überwintern der Pfefferminze

Wenn du die Pfefferminze in deinem Garten oder in einem Topf gepflanzt hast, brauchst du beim Überwintern im Prinzip nichts beachten. Ich lasse die Minze, die ich nicht geerntet habe, einfach über den Winter stehen und mache das Beet erst im Frühjahr "sauber". Und meine Pfefferminze treibt verlässlich wieder aus. Aber Achtung, wie gesagt - Minzen neigen gerne dazu, sich ungehindert auszubreiten.

Für einen idealen Wirkstoffgehalt bietet es sich an, die Pfefferminze immer mal wieder umzusiedeln, ansonsten sinkt der Wirkstoffgehalt ab. Außerdem neigen die verschiedenen Minzesorten dazu, sich zu kreuzen. Wenn du also weiterhin echte Pfefferminze haben möchtest, kannst du sie solitär stellen.

Die Pfefferminze in der Kosmetik

Wenn du eine Wasserdampfdestille zu Hause hast, kannst du aus der Pfefferminze ein Hydrolat selbst herstellen. Bei ausreichender Konzentration von ätherischem Öl in deinem Pflanzenmaterial kannst du sogar dein eigenes ätherisches Öl erzeugen. (Interessierst du dich für die Wasserdampfdestillation und möchtest gerne einen Kurs besuchen? Ich biete einen eigenen Destillierkurs an, indem wir sowohl mit der Wasserdampfdestille, als auch mit einer Wokdestille arbeiten. Letztere kannst du ganz einfach zu Hause nachbauen.)

Das Hydrolat, wie auch einen starken Pfefferminztee kannst du als Gesichtswasser bei unreiner und fetter Haut, aber auch bei großen Poren verwenden. Der Pfefferminztee hält - im Gegensatz zum Hydrolat - allerdings nur wenige Tage. Daher solltest du ihn am besten täglich frisch machen.

Du kannst auch getrockneten Pfefferminzblätter fein zerbröseln, mit Heilerde vermengen und mit Hydrolat oder Joghurt als Maske anrühren und anwenden.

Die Pfefferminze in der Küche

In der Küche wird die Minze vor allem im arabischen Raum viel verwendet. Bei uns nutzt man sie etwas weniger, wenn man mal als Verwendung im Mojito absieht. 😉

Dabei ließe sich ein köstlicher Essigauszug für spannende Salate herstellen. Die Pfefferminze kannst du aber auch - sparsam verwendet - für Suppen, Eintöpfe, Relish oder Aufstriche einsetzen.

Minzen passen auch gut zu Fleisch oder Kartoffeln.

Du kannst aus den Pfefferminzblättern auch einen wirklich leckeren Pfefferminzlikör herstellen.

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