Johanniskraut - meine Pflanze des Monats Juni
Das kleine Wunderkraut, das mir persönlich häufig hilft, ist Johanniskraut. Vor allem in den späten Wintermonaten bin ich gerne geknickt, niedergeschlagen und antriebslos. Das fehlende Sonnenlicht und die Kälte von langen Wintern schlagen mir immer wieder und wiederkehrend aufs Gemüt. Ich finde ja, dass alleine das Bild dieser leuchtenden Blüten schon das Herz erwärmt.
Verwendung des Johanniskrauts
Johanniskraut ist – innerlich verwendet – ein ideales Heilkraut für ein angeschlagenes Nervensystem (wenn man es auch ein paar Tage anwenden muss, bis es seine volle Wirkung preisgibt).
Abgesehen davon, kann das Johanniskraut auch äußerlich hervorragend verwendet werden. Es lindert einen schmerzenden Sonnenbrand, hilft bei leichten Verbrennungen, Ekzemen, Insektenstichen und unterstützt die Wundheilung. Allerdings sollte man es äußerlich nur abends bzw. nicht in der starken Sonne des Süden nutzen, da es die Lichtempfindlichkeit bei manchen Menschen erhöht (aber wer hat schon Lust, mit Sonnenbrand in die Sonne zu gehen).
Aber auch geräuchert, gibt das Johanniskraut seine gespeicherte Sonnenenergie ab. Ich lege dann die getrockneten Blüten auf ein Räucheröfchen mit Gitter. Direkt auf der Räucherkohle würden mir die zarten Blüten nur verbrennen.
Johanniskraut im Garten
Ich habe vor ein paar Jahren das echte Johanniskraut in meinem Garten angepflanzt. Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass es sich um das echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) handelt. Wenn du das Kraut noch nicht so gut kennst, kannst du es einfach in einer guten Gärtnerei erstehen und selbst anpflanzen. So gehts du sicher, dass du die richtige Pflanze pflückst und lernst sie nebenbei wirklich gut kennen – von den ersten grünen Blättern im Frühjahr, über die üppige Blüte rund um Johannis (24. Juni) bis zum Zurückziehen im späten Herbst.
Verarbeitung von Johanniskraut
Ich sammle sehr viel Johanniskraut wild. Einen Teil des Heilkrauts trockne ich jedes Jahr. So kann ich die Blüten einerseits räuchern, andererseits auch mit heißem Wasser überbrühen und nach wenigen Minuten Ziehzeit den Tee genießen.
Einen weiteren Teil verwende ich, um „Rotöl“ herzustellen. Ich setze die Blüten, samt einiger Knospen, Früchte und Blätter für mehrere Wochen in Bioöl an. Hier scheiden sich ja die Geister, welches Öl und welche Pflanzenteile man verwenden soll. Ich für meinen Teil glaube, dass jeder Pflanzenteil seine individuelle Heilkraft hat und somit verwende ich nicht nur ausschließlich die offenen, blühenden Blüten. Das Rotöl verarbeite ich zu heilendem und lange haltbaren "Bio Johanniskrautbalsam - Balsam für die Haut".
Zu guter Letzt setze ich Johanniskraut, gemeinsam mit anderen stimmungsaufhellenden Pflanzen (wie Melisse, Rose oder Rosmarin), in Alkohol an und stelle meine "Biotropfen - Gute Laune - Gute Stimmung" her. In antriebslosen Zeiten bin ich immer dankbar, wenn ich einfach und rasch ein paar Tropfen verwenden kann.
Natürlich soll das Johanniskraut nicht nur über die „Winterschwermütigkeit“ helfen, sondern auch in anderen, schweren Zeiten.
Achtung! Dieses Kraut ist wirklich stark! Nicht anwenden, wenn man die Pille, Immunsuppresiva, Herzmedikamente oder andere intensive Medikamente einnimmt. Außerdem innerlich nicht verwenden, wenn man schwanger ist oder schwanger werden will!